Donnerstag, 27. Juni 2019

Jugendliche planen die Energiewende

Wie können die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern, Landwirtinnen und Landwirten sowie der Schutz der Natur vereinbart werden, wenn es um den Bau großer Stromtrassen geht? Darüber haben sich Schülerinnen und Schüler aus ganz Schleswig-Holstein in insgesamt 15 Planspielen Gedanken gemacht. Die Ergebnisse wurden im Landeshaus diskutiert.

Der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann, betonte in seiner Begrüßung, dass Planspiele als Methode der politischen Bildung besonders geeignet sind, um komplexe Zusammenhänge aufzuzeigen und verständlich zu machen. Denn sie zeigten im Kleinen, was unsere Demokratie im Großen brauche: „Engagierte Menschen, die sich für ihre Interessen öffentlich einsetzen, dabei aber auch verstehen, dass es andere Meinungen und Interessen gibt, die zu respektieren sind. Und dass am Ende bei fast allen Entscheidungen in der Demokratie ein Kompromiss steht.“, so Meyer-Heidemann.

Die 120 Schüler*innen, die trotz Hitze und Kieler Woche intensiv die Diskussion mit den eingeladenen Experten vom Netzbetreiber TenneT, vom NABU, vom Landesverband Erneuerbare Energien und mit Staatssekretär Tobias Goldschmidt führten, hinterfragten insbesondere die grundsätzliche Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie. Ebenso standen Fragen zu Entschädigungszahlungen und technischen Voraussetzungen wie Erdkabel im Zentrum der Diskussion.

Die Veranstaltung zeigte auch, wie schwierig die Umsetzung der Energiewende sein kann, wenn Belange von Einzelpersonen berührt werden. Die Diskutanten auf dem Podium waren sich einig, dass hier das Gemeinwohl höher zu bemessen sei als individuelle Interessen.

Das Projekt wurde von der Deutschen Gesellschaft e.V., der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH und dem Energiewende-Ministerium (MELUND) durchgeführt.