In seiner Begrüßung machte der Landesbeauftragte für politische Bildung, Dr. Christian Meyer-Heidemann, deutlich, dass sowohl die Farben blau-weiß-rot und das Lied „Schleswig-Holstein meerumschlungen“ im Kontext einer aufkommenden schleswig-holsteinischen Identität entstanden sind. „Das Neue, Aufsehenerregende war die Zusammenführung von Schleswig und Holstein zu einem gemeinsamen Gebilde: Schleswig-Holstein“, so Meyer-Heidemann in seiner Einführung.
Dr. Jan Schlürmann, Historiker und Referent beim Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Landtags, stellte in seinem anschließenden Vortrag fest, dass die heutigen Landessymbole vor 175 Jahren durchaus umkämpft waren. Im Kern ging es im aufkommenden Nationalitätenkonflikt um den Gegensatz zwischen deutscher und dänischer Identität. Beide waren (vor allem) im Landesteil Schleswig präsent – und die deutsche Seite präsentierte selbstbewusst ihre neuen schleswig-holsteinischen Symbole als Gegenstücke zu dänischen Symbolen, etwa dem Danebrog.
Jan Schlürmann referierte weiter die Geschichte von Flagge und Lied bis in unsere Zeit. Deutlich wurde auch hier, wie umkämpft diese Symbole weiterhin waren (so zum Beispiel während der Grenz-Abstimmung 1920). Heute sind sowohl Flagge als auch Lied im Bundesland überall präsent, von der Milchpackung bis zur Sportverein. Hier könne man feststellen, dass die Schleswig-Holsteiner eine besondere Verbundenheit zur „ihrem“ Bundesland haben, so Schlürmann.
Die knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten im Anschluss über ihre eigenen – teilweise ganz persönlichen Geschichten mit „blau-weiß-rot“ und „Schleswig-Holstein meerumschlungen“.
Das Manuskript des Vortrags von Dr. Jan Schlürmann wird voraussichtlich ab Mitte September an dieser Stelle abzurufen sein.