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Leo Alexander bei den Nürnberger Ärzteprozessen
United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of National Archives and Records Administration, College Park
Vortrag

Das Erbe von Nürnberg. Leo Alexander und der Nürnberger Kodex

Montag, 12.01.2026, 18.00 Uhr

Detlefsengymnasium
Dänenkamp 5
25348 Glückstadt

Im Jahr 1945, nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches, arbeitete Leo Alexander – ein jüdischer Emigrant und Arzt aus Österreich, der in Deutschland ausgebildet worden war – als alliierter Ermittler und deckte medizinische Experimente sowie andere Gräueltaten des NS-Regimes auf. Seine „Top-Secret“-Mission, die in kürzlich veröffentlichten Tagebüchern dokumentiert wurde, lieferte den Vereinigten Staaten erschütternde Beweise, die es ermöglichten, 20 deutsche Ärzte und drei Administratoren im Nürnberger Ärzteprozess von 1946-47 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuklagen.

Das Erbe von Nürnberg ist von nachhaltiger Bedeutung. Im Nürnberger Kodex – einem Meilenstein in der Geschichte der medizinischen Ethik – legten die Richter erstmals internationale Richtlinien für zulässige Experimente an Menschen fest. Einer derjenigen, die an der Formulierung dieses Kodex mitwirkten, war Leo Alexander.

Der Vortrag von Prof. Ulf Schmidt von der Universität Hamburg beleuchtet die Geschichte von Alexander im Kontext der deutschen Rassenhygiene der 1930er-Jahre und des Zweiten Weltkrieges. Er zeigt auf, wie die Medizin zunehmend einer stärkeren Rechenschaftspflicht unterworfen wurde. Zudem gibt er Einblicke in das Schicksal von Ärzten, die vor dem Nationalsozialismus aus Deutschland fliehen mussten, und in die Ursprünge der Menschenrechte in der medizinischen Wissenschaft. Der Vortrag wird verdeutlichen, dass das Erbe von Nürnberg auch heute, trotz weiterhin unethischer medizinischer Versuche während des Kalten Krieges, relevanter denn je ist – dass der Schutz des Lebens, der Würde und der Rechte des Menschen das ist, was wirklich zählt.

Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Detlefsengymnasium, Glückstadt und mit "Gegen Vergessen - Für Demokratie" e.V. durchgeführt.

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